Abenteuer Grenzübergang Kambodscha

Ich fühle mich matschig, als ich in dem kalten Hotelzimmer morgens um 6 Uhr von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen werde. Die Klimaanlage scheint kaputt gegangen zu sein. Gestern hatten wir die Temperatur extra schon auf 28Grad hochgestellt, weil wir es mit 23 Grad, als zu kalt empfunden haben.
Aber im Zimmer waren es gefühlte 2 Grad.

Während ich mich noch nicht unter der Bettdecke hergetraut habe, ist Jasmin schon mal unter die Dusche gehüpft. Sie hat kalt geduscht, weil sie nicht gecheckt hat, dass man an der Dusche die Temperatur einstellen kann.
Ich habe versucht die Klimaanlage auszuschalten, allerdings war dies ebenfalls nicht möglich. Kaputt. Also haben wir einfach den Strom im Zimmer abgestellt, um nicht zu erfrieren.
Nachdem ich dann im Gegensatz zu Jasmin warm duschen konnte, habe ich meinen Rucksack mehr schlecht als recht zusammen gepackt. Es ist einfach viel zu frueh.

Man bin ich froh, dass wir unsere Tickets schon gestern besorgt haben, sonst hätten wir noch eher aufstehen müssen.
Unten an der Rezeption haben wir unsere Kaution von 1000 Baht zurueck erhalten.

Mit Sack und Pack sind wir dann wieder auf die Khao San getreten. Hier waren noch viele am feiern, bzw ueberall ein paar aloholisierte Menschen auf dem Bordstein verteilt. Ich kam mir sehr merkwuerdig so nüchtern zu dieser tageszeit in der Ecke vor. Wir wurden direkt von einem Taxifahrer angesprochen, wo wir denn hin möchten. Ich sagte ihm, dass wir nach Mo Chit Song muessen, ob er nach Taximeter fahren würde.
Direkt antwortet er mit einer Gegenfrage. Wo wir denn genau hinwollen würden. Nach Kambodscha wollen wir.
Er machte uns direkt das Angebot, dass er uns zum Festpreis für 2500 Baht nach Kambodscha bringen würde. Das haben wir dankend abgelehnt, da wir ja schon unser Busticket für 750 Baht haben. Da das Taxi wohl keine Lust hatte uns nach Mo Chit Song zu bringen, hat er seinen Kollegen TukTukFahrer vom Essen abgehalten und gesagt, dass er uns da bitte hin bringt. Auf meine Frage, was die Fahrt denn kosten soll, kam direkt wieder die Gegenfrage, was ich denn zahlen möchte. Da das TukTuk und das Taxi für die gleiche Strecke 200 Baht gekostet hat und mir klar war, dass er noch handeln wird und ich auch nicht zu unverschämt sein wollte, habe ich 150 Baht vorgeschlagen. Er wollte aber doch lieber 300 Baht. Im Endeffekt haben wir dann zusammen 250 Baht bezahlt. Auch okay.

Wir haben unsere Ruckäcke auf das TukTuk geschmissen und sind aufgestiegen. Unser Fahrer hatte es wohl eilig. Wir sind mit einem Affenzahn durch Bangkok gebrettert. Jasmin sah inzwichen etwas angespannt aus. Das legte sich aber auch schnell wieder.

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Am Bus Bahnhof angekommen, haben wir uns zuerst mal einen kleinen Snack aus dem 7eleven geholt und haben uns noch ein wenig zur Seite gesetzt. Vor mir saß ein kleines Thai Mädchen. Vielleicht war sie so fast ein Jahr alt. Generell mag ich ja keine Kinder, aber diese Thai Wonneproppen sind einfach echt zu niedlich. Das liegt vielleicht auch daran, dass Thai Kinder einfach viel ruhiger und genügsamer sind, als alle anderen. Zumindest kommt es mir so vor. Das kleine Mädchen fand mich auf jeden Fall mit meiner weißen Haut sehr interessant. Es hat die ganze Zeit gelächelt und gelacht. Dann wollte ich ein Bild machen und plötzlich war es toternst. Schade, anscheinend mag das kleine Ding keine Kameras.

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Nachdem wir uns dann noch etwas ausgeruht haben, sind wir in den 7eleven und haben uns Vorräte für die Fahrt zusammen gekauft. Wie wir nachher noch feststellen mussten, war das viel zu viel.

Auf den Tickets und in der Bushalle war eindeutig ausgeschildert, wo wir unseren Bus finden. Den haben wir auch direkt gefunden. Als wir unsere Rucksaecke einladen wollten, wurden wir zunächst von dem netten, etwas überforderten Reisebegleiter gestoppt. Er hat zuerst überprüft, ob wir unsere Pässe, das ThaiVisum und Passbilder für das Khmer Visum haben. Erst dann wurden die Tickets überprüft.  Leider wollte er mir nicht erlauben, mein Handgepäck mit in den Bus zu nehmen, sondern sollte es bei meinem Hauptgepäck lassen. Begründet hat er es damit, dass im Bus kein Platz ist.
Ich konnte ihm zum Glück erklären, dass ich den Rucksack mit auf meinen Schoß nehme und somit niemanden stören wird.

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Im Bus hat der Fahrer uns auf unsere Plätze eingewiesen und erneut wurden unsere Pässe kontrolliert. Nachdem andere Passagiere hin und her gesetzt wurden, sind wir pünktlich um 9 Uhr losgefahren. Sehr verwunderlich, da in Thailand eigentlich nie etwas pünktlich funktioniert.
Während der Fahrt hat der Reisebegleiter unser Thai Visum in den Pass getackert. Dann ging er erneut rum und hat unsere Bus Nummer in das Visum eingetragen. Dann ging eine Liste rum, in der wir unseren Namen und unsere Reisepass Nummer eintragen mussten.
Dann ging ein Schild rum, auf dem stand, dass die Busfahrer an der Grenze pro Person 5 Baht an die Polizei zahlen müssen und es nett wäre, wenn jeder Passagier 5 Baht extra zahlen kann, da der Fahrer sonst in die eigene Taschae greifen muss. In wie fern das korrekt ist, ist die andere Sache. Aber mein Gott, bevor es Ärger gibt, haben wir die 5 Baht natürlich gezahlt. Umhängeschilder haben wir auch noch erhalten, damit die Busfahrer nachher an der Grenze auch wissen, dass wir zu denen gehören.

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Dann passierte etwas unerwartetes. Der Reisebegleiter hat an jeden gratis Trinkwasser und kleine Snacks verteilt und einen Eiskaffee. Wir hätten uns also nicht so viel im 7eleven kaufen müssen.

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Hinter mir saßen zwei Engländer, mit denen ich mich über die Grenzprozedur unterhalten habe. Die beiden haben mich glatt für eine Amerikanerin gehalten. Ich wusste nicht so recht, ob es ein Kompliment oder eine Beleidigung sein sollte.
Es stellte sich raus, dass die beiden netten Herren gar keine Passbilder für ihr Visum dabei haben. Wir haben den Reisebegleiter angesprochen und der hat das dann einfach mit seiner Handykamera geregelt. So einfach ist das also. Seid also nicht besorgt, wenn ihr eure Passbilder vergessen habt. Hier gibt es für alles eine Lösung, die nur 20 Baht gekostet hat.

Während der gesamten Fahrt haben wir den Känguru Chroniken gelauscht. Somit ging die Zeit auf jeden Fall recht fix um.
Kurz vor der Grenze hat uns der Reisebegleiter noch ein Mittagessen ausgeteilt, was überraschend gut war. Es gab gebratenen Reis mit Gemüse.

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Als wir mit dem Essen fertig waren, erreichten wir auch schon die Grenze. Als wir aus dem Bus gestiegen sind überfielen uns auch schon die Thais, die uns das Visum verteuert vor Grenzüberschreitung verkaufen wollten. Wir sind schnell in Richtung Grenzkontrolle, die mit einem blauen Schild ausgeschildert war.

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Dort kamen wir automatisch in ein Büro, um die Pässe ausstempeln zu lassen. Aus dem Büro rausgekommen, sieht man kurze Zeit später ein Schild, dass man sich in 50 Metern auf der rechten Seite ein Visum kaufen kann. Wir sind in das schöne Gebäude rein spaziert und haben auch schon die Beamten gesichtet. Das Visum kostete dort entweder 1200 Baht oder 30$. Wir haben in Baht gezahlt. Man hätte sich auch weigern können, die Bearbeitungsgebühr zu zahlen. Aber dann hätte man vermutlich noch eine Stunde länger auf das Visum gewartet.
Dort haben wir Paula-Lisa aus Hannover kennengelernt. Ihre Schwester arbeitet sogar in Osnabrück. Die Beamten haben sich beim Aushändigen ihres Passes über ihren Namen lustig gemacht. Was daran so lustig war, wollten die Beamten aber auch nicht verraten.
Von da aus ging es dann weiter zum Einstempeln. Hier haben wir am meisten Zeit verbracht. Die Schlange war ziemlich lang. Insgesamt haben wir 58 Minuten für die gesamt Einreise benötigt.
Der Beamte hat sich dann noch köstlich über mein Passbild amüsiert. Fand ich selbst nicht so witzig.

Dort wartete auch schon unser Busfahrer auf uns. Es dauerte nicht lange, dann waren die Passagiere wieder komplett und wir konnten weiterreisen.
Nach 2 1/2 Stunden Kamikazefahrt mit riskanten Überholmanövern, die teilweise abgebrochen werden mussten, kamen wir in Siem Reap an. Dort wurden wir herzlich von einem Khmer der Busgesellschaft empfangen, der uns erklärte, dass die TukTuk Fahrt zum Hotel sogar kostenlos sei. Ich würde mal behaupten, dass die 750 Baht gut investiert waren. Ich würde es jederzeit wieder machen. Wie ihr genau an diese Tickets ran kommt, erkläre ich dir nach meinem Urlaub.

Nachdem wir uns am ATM US-Dollar gezogen haben, sind wir auf das TukTuk Angebot zurückgekommen und haben uns ins Jasmine Family Hostel bringen lassen. Mehr dazu, berichte ich dir morgen.

Bildquellenangabe: Nadine Hoffmann / myreiserei

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